Liebe Bruckerinnen und Brucker,
das vergangene Jahr war in mancher Hinsicht turbulent. Einige Dinge sind eher „unrund“ gelaufen und haben unter den Bürgerinnen und Bürgern für Unverständnis gesorgt. Ich möchte hier nur das öffentlich zum Kauf angebotene Gelände der Stadtwerke, die unzumutbaren Umstände in der Aufnahmeeinrichtung im Fliegerhorst oder zuletzt die Pläne zur Erweiterung des Landratsamtes erwähnen. Oft (aber nicht immer) scheint dabei mangelhafte Kommunikation das Problem zu sein.
Ich hoffe, dass in 2019 ebendiese Kommunikation besser läuft. Schließlich stehen einige, sehr spannende Projekte an. Der städtebauliche Wettbewerb zum Beispiel, der das Gebiet um Lände, Alten Schlachthof und Aumühle umfasst. Die Umgestaltung dieses Areals wird prägend für den gesamten Innenstadtbereich sein und kann, wenn genügend Kreativität und etwas Mut vorhanden sind, ein Aushängeschild für Fürstenfeldbruck werden.
Auch die Konversion des Fliegerhorstes wird schrittweise weitergeführt. Es gilt dabei vor allem, einen Weg zu finden, der einerseits die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden ermöglicht, andererseits klar die Interessen unserer Stadt im Fokus hat. Wie geht es hier weiter mit Sportstätten, denkmalgeschützten Gebäuden und naturschutzfachlich wertvollen Freiflächen? Spannend!
Ein Dauerbrenner ist die Verlegung der B2 aus dem Zentrum. Nachdem es längere Zeit still um dieses Thema war, wurde im November im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau der Beschluss gefasst, eine Streckenvariante über die äußere Schöngeisinger Straße bei der zuständigen Behörde zu beantragen. Aus Sicht der BBV-Fraktion die einzige Variante, die eine gewisse Chance auf Umsetzung hat. Also auch eine Aufgabe für 2019, diesen Beschluss umzusetzen. Leider hat der OB bereits signalisiert, dass sich sein diesbezügliches Engagement in Grenzen halten wird. Schade!
Sehr ins Stocken geraten sind die Planungen zum Viehmarktplatz. Es gibt immer noch keine Entscheidung, welche Gebäudevariante umgesetzt werden soll. Stattdessen wird beharrlich darauf verwiesen, dass ein Gutachten zur Wirtschaftlichkeit der ursprünglichen Planungen negativ ausgefallen ist. Abgesehen davon, dass es bekanntlich zu jedem Gutachten das entsprechende Gegengutachten gibt, wenn man ein solches will, stelle ich mir schon die Frage, was denn nun die Konsequenz dieser Erkenntnis ist. Besagtes Gutachten ist immerhin schon über ein Jahr alt. Passiert ist derweil wenig. Wann wird endlich eine Entscheidung gefällt, wie und wo die geplante Tiefgarage entstehen soll? Wer soll diese bauen, wer betreiben? Und wie geht es mit der südlichen Hälfte des Platzes weiter? Vielleicht könnte man ja wenigstens diesen Teil in Angriff nehmen. Es wird also auch hier in 2019 höchste Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.
Radverkehr, Freiflächengestaltung, Schulen, Kindergärten, Kultur, Sportzentrum 3 - die Liste an Themen, die in den kommenden Monaten auf der Agenda stehen, könnte man fast beliebig verlängern. Ich hoffe, dass die Mitglieder des Stadtrats bei der Bearbeitung dieses Aufgabenpakets die nötige Sachlichkeit und Objektivität an den Tag legen und nicht allzu sehr in politischen Lagern denken.
Zuletzt möchte ich Ihnen noch zwei städtische Einrichtungen empfehlen, die es sicher lohnt, in 2019 zu besuchen (falls Sie das nicht ohnehin vor hatten). Zum einen das Museum Fürstenfeldbruck. Unser kleines, aber feines Museum, das neben viel Information zur lokalen Geschichte auch immer wieder Sonderausstellungen zeigt. Momentan ist hier „Ein Eigener sein“ – Leben und Werk des Heinz Braun (1938 – 1986) zu sehen. Eine ungemein gelungene Schau zu einem wirklich schrägen Vogel. Sehr sehenswert!
Und schließlich noch unsere schöne Stadtbibliothek in der Aumühle. Ein Ort, der weit mehr als „nur“ Bücher zu bieten hat. Neben einer Vielzahl unterschiedlicher Medien zum Ausleihen finden hier regelmäßig Veranstaltungen statt. Ob Kindertheater, Vorlesestunden für Kinder, das literarische Frühstück oder Vorträge zu unterschiedlichen Themen - es wird hier sehr viel für ganz wenig Geld geboten. Empfehlenswert im Januar: „Mit dem Oldtimermotorrad durch Zentralasien“, ein Reisevortrag mit vielen beeindruckenden Bildern. Hingehen!
Für 2019 wünsche ich Ihnen vor allem Kraft und Gesundheit. Möge alles, was Sie sich vorgenommen haben, in die Tat umgesetzt werden.
Christian Götz, BBV
2. Bürgermeister
(Beitrag im Fürstenfeldbrucker RathausReport Januar 2019)